Veranstaltungen 2017

Unsere Heimat - Der Ammersee und seine Fischer
Donnerstag, 26. Oktober 2017, 20 Uhr

Die erste urkundliche Erwähnung der Ammerseefischerei stammt aus dem Jahr 1150, als die Grafen von Andechs das Dießener Fischwasser dem neu gegründeten Kloster Dießen vermachten. Noch heute gibt es Fischerfamilien, deren Wurzeln sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Zur Blütezeit nach dem 30 jährigen Krieg soll es mehr als 300 Fischer am Ammersee gegeben haben. Klare Regeln waren erforderlich und so organisierten sich die Fischer 1691 in einer Zunft. Eine besondere Bedeutung hatte die sogenannte Zunftlade, die derzeit im Haus der bayerischen Land-wirtschaft Herrsching ausgestellt ist.

Die jahrhundertelange Tradition der Ammerseefischer wird bis heute gepflegt und fortgesetzt, auch wenn die Fischerei vor immer neuen Herausforderungen steht.

Lernen Sie Interessantes über unsere Heimat und genießen Sie einen geselligen Abend im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching!

Kneipp - Ein Landwirt?

Wer kennt ihn nicht? – Sebastian Kneipp, den berühmten Pfarrer aus Bad Wörishofen. Bekannt wurde er durch seine Wasserkuren. Die Schulmedizin verurteilte seine Lehre zwar teilweise, dennoch blieb sie über die Jahre erhalten. In anerkannten Kneippkurorten finden seine Regeln noch heute Anwendung.

Nachdem wir im Archiv des Landwirtschaftlichen Vereins eine Handschrift Kneipps zur Einfuhr von Zuchtvieh gefunden haben, machten wir uns auf die Suche nach weiteren Spuren, die er in der Landwirtschaft hinterlassen hat. Am Donnerstag, 22. Juni 2017, 19 Uhr 30 findet im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching ein Agrarhistorisches Foyergespräch zu diesem Thema statt.

Luther und die Bauern

500 Jahre Reformation – Wir nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, im Rahmen unserer Agrarhistorischen Foyergespräche Luthers Verhältnis zu den Bauern näher zu betrachten.

Die Lage der Bauern zu Beginn des 16. Jahrhunderts war alles andere als gut. Sie waren der Willkür ihrer Grundherren ausgeliefert und hatten neben Frondiensten oft drastische Abgaben zu leisten. Die dörfliche Bevölkerung begehrte gegen diese Ungerechtigkeit auf. Martin Luthers Argumentation, dass ein Christenmensch […] ein Herr über alle Dinge und niemandem untertan sei, sowie seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche gelten als entscheidende Auslöser für mehrere Aufstände.  Die ungerecht-fertigten Ansprüche von Adel und Klerus wurden plötzlich hinterfragt, die Bauern waren bereit für ihre Rechte zu kämpfen. Luther distanzierte sich zwar von dem deutschen Bauernkrieg, der  1525 seinen Höhepunkt erreichte, versuchte aber zunächst positiv auf die Fürsten einzuwirken.

Andreas Beneker, Pfarrer und Leiter des Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad erläuterte uns die Beziehung von Luther und den Bauern näher,  und gemeinsam mit dem 123. Herrschinger Grundkurs zog er Rückschlüsse auf die heutige Zeit.