Akten des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern –

ein spannendes Stück Zeitgeschichte

Als Vorgänger des Bayerischen Bauernverbandes war der Landwirtschaftliche Verein eine der ersten eigenen Interessenvertretungen der Landwirtschaft und beratendes Organ der bayerischen Regierungen.

Ca. 1800 eingelagerte Originalakten erlauben einen Einblick in das 19. Jahrhundert – eine Zeit, als Bayern überwiegend agrarisch geprägt war. Drei Viertel der Einwohner lebten ganz oder teilweise von der Landwirtschaft. Verschiedene Reformmaßnahmen führten zur Entwicklung einer unternehmerisch handelnden Bauernschaft, und – mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1802 – wuchs auch der Bedarf an agrarwissenschaftlichen Publikationen.

Der Landwirtschaftliche Verein hatte sich die Förderung der praktischen Landwirtschaft zum Ziel gesetzt und informierte

seine Mitglieder u.a. über das noch heute herausgegebene Landwirtschaftliche Wochenblatt. Er engagierte sich im Bereich der Ausbildung und richtete Feste wie das Zentrale Landwirtschaftsfest zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Innovationen aus. Damit legte er den Grundstock für die moderne Landwirtschaft. Manche Spuren der Vergangenheit wirken bis heute.

Ob handschriftliche Dokumente in Sütherlin mit Originalunterschriften bedeutender Persönlichkeiten, wie z. B. König Max Joseph oder Zuschriften über die Einführung der Sommerzeit („neben der Pest die schlimmste Geisel der Menschheit“), die Seidenzucht in Bayern und andere Kuriositäten – ein Blick in die Akten lohnt sich. Ein Findbuch zu den Akten des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern (1810 – 1937) finden Sie unter diesem Link.