Türkischer Weizen, Kukuruz oder Welschkorn?

Wie man den Mais auch nennen mag, seine Ernte ist gerade in vollem Gang. Die alten Begriffe sind heute den Wenigsten geläufig. 1833 wurde der Mais sogar als das „werthvollste Geschenk betrachtet, welches die neue Welt der alten gemacht hat". Nicht nur als Tierfutter, sogar als Medizin bei Nierenkrankheiten und Blasenschmerzen und bei den Indianern als eine Art Pflaster wurde er geschätzt. Die Vielfältigkeit ist heute in Vergessenheit geraten.

Bodyweight-Training – Trendsport des 21. Jahrhunderts?

Die Erkenntnis, dass Krafttraining auch ohne teure Sportgeräte möglich ist, ist gar nicht so neu, wie man meinen möchte. Im Wochenblatt der Landesbauernschaft Bayern wird bereits 1937 unter der Rubrik „Leibesübungen auf dem Lande“ verkündet: „Die besten Ersatz-Sportgeräte aber sind keine Geräte! Sondern: lebende Menschen!“ Außerdem gibt es viele Alltagsgegenstände, die sich hervorragend für Übungen eignen.

Borkenkäfer – gefürchtete Feinde des Waldes

Der schon immer ungebetene Gast bereitet auch heute durch seine explosionsartige Vermehrung so manchem Waldbesitzer Kopfzerbrechen. Momentan droht eine regelrechte Plage. Eigentlich hilft nur Vorbeugen, indem man nach Windbruch gefallene Bäume umgehend entfernt. Paul Sperling schlägt in seinem Ratgeber den Einsatz sog. Fangbäume vor, die nach Befall verbrannt werden. Als Wegweiser befallener Orte diente ihm der Specht.

Ein Meer von Sonnenblumen – wohin man auch schaut!

Kaum zu glauben, dass diese Schönheit als technische Pflanze gilt. Sie ist doch der Sommerbote schlechthin. Wer denkt schon bei ihrem Anblick ans Ölpressen. Laut Definition aus dem Buch von Calwer war Helianthus aber ausschließlich für den technischen Gebrauch bestimmt. Heute werden ganze Felder zum Selberpflücken angepflanzt und die Sonnenblume schmückt nahezu jede festliche Tafel.

Ein Betriebsrat der Kühe zur Selbsthilfe

Im Flugblatt für die Landwirtschaft„Hilf dir selbst“ fordert der die Annahme einer Resolution: „Es ist uns unmöglich, für den nötigen Dünger selbst zu sorgen. Sache unserer Dienstherren ist es, durch genügend Stickstoffdüngung dem Boden kräftigere Nahrung zuzuführen. Erst dann sind wir in der Lage, unsere Fleisch- und Milchablieferungen zu verdoppeln." Die Kühe wussten also wie es geht!

Auf nach Florenz – Strohhüte kaufen!

Mit Einem sollte das „Frauenzimmer“, dass das kleine unscheinbare Heftchen zur Anfertigung von Strohhüten nach Florentiner Art verfasst hat, Recht behalten:  "Es ist nicht wahrscheinlich, dass die Strohhüte jemals ganz aus der Mode kommen werden, weil sie den nothwendigsten, schönsten, dauerhaftesten und wirthschaftlichsten Kopfputz abgeben. In den vergangenen Jahren gab es einen regelrechten Hutboom.

Dobsons Zephyr gegen die Mückenplage

- auch Mücken- oder Fliegenfächer genannt. Nachdem man erkannt hatte, dass die kleinen Blutsauger den Wind so gar nicht mögen, entwickelte Dobson eine entsprechende Maschine. Angetrieben von einem Räderwerk, das man mittels eines Schlüssels aufziehen konnte, funktionierte das Ganze ähnlich der heutigen Ventilatoren. Und wenn die Mücke ihr Opfer dennoch fand, half zerquetschte Petersilie gegen den Juckreiz.

Schlangenpulver gegen Bienenstich?

Dazu wäre zunächst einmal zu klären wie man an das Schlangenpulver kommt. Vielleich ist es doch ratsamer den Stachel einfach zu entfernen und die Schwellung zu ertragen. In der Georgica Curiosa von Hohberg findet man so allerei gute - teils kuriose - Ratschläge. Bienen wurden schon damals sehr geschätzt und deshalb widmet Hohberg ihnen ein ganzes Kapitel. Es geht über die Eigenschaften der Bienen, ihr Wesen („ein beherztes und freudiges Thierlein“), ihre Bienenstöcke bis hin zu den Krankheiten.

Die erste italienische Gastarbeiterin

Wer glaubt, dass erst in den 50er Jahren Arbeiter aus Italien nach Deutschland kamen, irrt gewaltig. Bereits 1853 berichtete Dzierzon, der „schlesische Bienenvater“, vom glücklichen und wohlbehaltenen Eintreffen eines Bienenvolkes aus Mira. Um die Königin wohlbehalten in einen bestehenden Stock einzuschmuggeln, entwarf Georg Kleine einen speziellen, lockeren Drahtkäfig, der auf eine Honigwabe gesetzt wurde. So geschützt konnten sich Königin und Bewohner erst einmal „beschnuppern“. Leider fühlten sich die kleinen Italienerinnen bei uns nicht heimisch, der große Zuchterfolg blieb aus.

Gute Vorsätze zur Fastenzeit?

Das Aufklärungsbüchlein aus dem 18. Jhd. gehört zur sehr beliebten Hausväterliteratur und liefert kluge Ratschläge rund um Haus und Hof. Ein kleines Verslein zu Beginn verleiht dem Ganzen Nachdruck: "Speis und Trank sind Gottes Gaben Iss und trink! - das will er haben. Aber friss und sauf doch nieh! Bist ja Mensch und kein Stück Vieh!"

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